Der Pinscher hat eine sehr lange Geschichte, die detailliert nicht mehr aufgeklärt werden kann. Zweifellos
gehört er zur Gruppe der alten Torfspitzhunde, die seit mehreren Jahrtausenden in Mittel- und Westeuropa
nachweisbar sind


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das Bild rechts zeigt eine Radierung um 1812 von Johann Adam Klein
man sieht einen sitzenden rauhaarigen und liegenden Pinscher

1836 erfolgen erste Beschreibungen des Pinschers von H.G. Reichenbach in seinem Buch u.a.
Der Pinscher ist kräftig gebaut und liebt die Wärme, er hält sich am liebsten in Pferdeställen auf. Er ist
beweglich und wendig, aber ohne Falschheit. Seine Neigung zum Jagen ist ihm angeboren, so das er den
Ratten nachstellt. Das Temperament dieses Hundes ist stets heiter und fröhlich, dabei nicht falsch.
In der Geschichte wird immer wieder darauf hingewiesen, das die Pinscher auf den Bauernhöfen die
Aufgabe hatten, Ratten zu töten. In Stallungen und Lagerstädten gab es immer Ratten und Mäuse.
Sie waren und sind die Herausforderung für jeden Pinscher. Mit ungeheurer Schnelligkeit und Wendigkeit
erledigt der Pinscher diese Aufgabe bis heute. Das Talent dazu ist genetig bestimmt

            

                                                                       

der Pinscher aus der "Hundegalerie"
von Theodor Götz 1838

1884 schreibt J. Bungartz über den Pinscher: Er hat Schneid, Schärfe, Wachsamkeit, und Anhänglichkeit, Erbitterung auf alles niedrige Raubzeug, insbesondere auf Ratten und ausgesprochene Vorliebe zu Pferden. Was verlangten nun die Fuhrleute und Stallknechte von Ihrem Hund? Wo täglich Pferde mit Hafer gefüttert werden, da mieten sich Mäuse und Ratten ein. Sie fressen das teure Futter und beschmutzen es. Der Kampf gegen diese Schmarotzer muß ununterbrochen geführt werden. Es war nun Aufgabe des “Stallhundes” das Gesindel kurz zu halten. Dazu brauchte es einen mittelgroßen wendigen und furchtlosen Hund mit ausgesprochener Jagtleidenschaft. Ratten können sich ganz ernergisch zur Wehr setzen und beißen kräftig zu.


         der ideale Pinscher gezeichnet von                                                                                                                                                        Pinscher "Peter" 
            J.Bungarts (aus Bylandt 1904)   
                                                                                                                                              Eigentümer G.Göller, Stuttgart
                                                                                                                                                                                                                               (aus Bylandt
1904)

1956 Neubeginn
Als Retter des alten Mittelschlag-Pinschers trat 1956 der damalige Hauptzuchtwart des PSK Werner Jung
in Erscheinung. Alls er mit dem Wiederaufbau der Pinscherzucht begann, waren die jüngsten, noch rein
gezüchteten Pinscher 9, die ältesten aber schon 13 Jahre alt. Jung war jedoch von der Zukunft des Pinschers
überzeugt. Mit seiner Größe, dem ausgeglichenen Wesen und dem kurzen sauberen Haar erfüllt der Pinscher
Forderungen moderner Menschen, schrieb er. Auf der Hauptversammlung 1956 des PSK in Bad Kreuznach
rief er alle Züchter auf ^^ ein Naturdenkmal der Heimat zu erhalten ^^ und ^^ die Reste der Rasse in
allerletzter Minute zusammen zu fassen ^^
, doch das Echo auf diesen Aufruf war gering; denn es gab wie
Jung selber sagte, nicht mehr viel zu retten. Jung schaltete sich nun selber ein und sammelte, was ihm zur
Zucht und Rekonstruktion des Pinschers tauglich schien. Mit fünf Hunden, darunter drei übergroßen Zwerg-
pinschern begann er den Wiederaufbau der Pinscherzucht unter dem Zwingernamen “von der Birkenhaide” .
Mit 14 Würfen gelang es ihm, innerhalb kurzer Zeit einen Stamm von 60 Hunden aufzubauen, die für den
Fortbestand der Rasse garantieren konnten. In den Abstammungsurkunden dieser Hunde fanden sich noch
viele weiße Felder, mitlerweile sind jedoch auch diese leeren Felder verschwunden, und die Zahl der Züchter
hat wieder merklich zugenommen. Heute darf der Bestand der Rasse als gesichert gelten.
Das Beispiel zeigt, was ein einzelner Züchter vermag, wenn er vom Sinn seiner Arbeit überzeugt ist und über
das nötige Durchhaltevermögen verfügt. Leider konnte Werner Jung die Früchte seiner Arbeit nicht mehr voll
überblicken, er starb 1971 im besten Mannesalter



           

1967 Deutsche Pinscher Hündin
"Silvia von der Birkehaide" 
Wurftag 10.04.1962
eine der Stammmhündinnen
von Züchter Werner Jung

1968 Deutscher Pinscher Rüde
"Omo von der Birkeshaide"
Wurftag 29.01.1961
der erste Pinscher der nach dem
Kriege in die Schweiz kam und
hier zur Zucht eingesetzt wurde
Züchter Werner Jung